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Unser Jahresausblick 2024 analysierte die Leitzinssenkungen der großen Notenbanken im Kontext anhaltender geopolitischer Konflikte. Neben den anhaltenden Spannungen in der Ukraine und im Nahen Osten haben sich weitere Instabilitätsherde entwickelt, die die globale Lage zunehmend erschweren. In Deutschland wird am 23. Februar 2025 eine neue Regierung gewählt, womit die politische Ära der Ampelkoalition zu Ende geht. Diese Wahl bietet die Möglichkeit, politische Stabilität mit neuen Impulsen zu verknüpfen. 

In den Vereinigten Staaten hat Donald Trump die Präsidentschaftswahl gewonnen und wird sein Amt am 20. Januar 2025 erneut antreten. In Kanada kündigte Premierminister Trudeau seinen Rücktritt an, während in Syrien das Assad-Regime gestürzt wurde. Auch in anderen Teilen der Welt bleibt die politische Lage angespannt: Südkorea verhängte kurzfristig das Kriegsrecht, während sowohl in Frankreich als auch in Österreich die Regierungschefs zurücktraten. Österreich sieht sich erstmals mit einer rechtsgerichteten Regierung konfrontiert, was eine bedeutende politische Verschiebung darstellt. Die globalen Entwicklungen unterstreichen die anhaltend komplexen und herausfordernden Bedingungen.

Die wirtschaftliche Entwicklung zeigte sich im Vergleich dazu nahezu unspektakulär. Die Inflation in Europa erreichte im September 2024 einen Tiefstand von 1,9 %, bevor sie bis Dezember auf 2,6 % anstieg. Ähnliche Trends waren auch in anderen Regionen zu beobachten. Angesichts der volatilen geopolitischen Rahmenbedingungen liegt der Fokus darauf, die erzielten wirtschaftlichen Fortschritte zu stabilisieren und weitere Rückschläge zu vermeiden.

 

Prognosen

Die wirtschaftlichen Aussichten für 2025 bleiben gedämpft. Das Bruttoinlandsprodukt wird voraussichtlich nur um 0,0 bis 0,5 % wachsen, ...

begleitet von einer weiterhin steigenden Arbeitslosenquote, die aktuell bei 6,3 % liegt. Die Insolvenzzahlen haben das Niveau von 2005 erreicht, was besonders die Automobil-, Chemie- und Bauindustrie belastet. Nach drei Jahren Rückgang zeigt der Bausektor jedoch erste Anzeichen einer Erholung mit leicht steigenden Auftragsvolumina.

Die globale Wirtschaft steht vor zusätzlichen Herausforderungen. In China, einem bedeutenden Handelspartner Deutschlands, wird die wirtschaftliche Lage kritischer eingeschätzt, als offizielle Berichte suggerieren. Dies trifft die deutsche Automobilindustrie besonders hart, die ihre Investitionen in der Region überdenkt. Zudem könnten geopolitische Spannungen, wie ein eskalierender Handelskrieg zwischen den USA und China, die wirtschaftliche Dynamik weiter belasten. Für Deutschland ist es essenziell, dass die neue Regierung nach den Wahlen schnell Maßnahmen ergreift, um die Rahmenbedingungen für ein wirtschaftliches Wachstum zu verbessern. Gleichzeitig bleibt die Unsicherheit im privaten Konsum bestehen, da viele Haushalte sparen statt zu konsumieren und zu investieren.

 

Stimmungen

Wirtschaftsverbände schätzen die aktuelle Lage schlechter ein als noch vor einem Jahr, beim Blick auf 2025 dominiert Pessimismus.

Der Blick ins neue Jahr bleibt düster. 20 der 49 Wirtschaftsverbände erwarten 2025 einen Rückgang der Produktion in ihrer Branche. 13 gehen von gleichbleibenden Werten aus, während 16 mit steigender  Produktion rechnen. Am Ende dominierten die Pessimisten die Umfrage. 

Die eher schlechte Stimmung wird sich nach Einschätzung der Experten auf den Arbeitsmarkt auswirken: 25 Verbände erwarten in ihren Branchen für das kommende Jahr Stellenabbau, nur 7 Branchenverbände rechnen mit Beschäftigungsaufbau. Zu nennen wäre die Pharmaindustrie sowie der Luft- und Raumfahrzeugbau. Dienstleister wie Speditionen stehen ebenso auf der Gewinnerseite. 

 

Fakten

Nach einem Zinserhöhungsjahr folgten 2024 Lockerungen. Die EZB senkte den Leitzins von 4,0 % auf 3,0 %, während der Refinanzierungssatz für Banken auf 3,15 % fiel.

Die US-Notenbank Fed reagierte zeitlich verzögert mit ähnlichen Anpassungen. Trotz dieser Entwicklungen bleibt das Inflationsniveau ein beherrschendes Thema. In Deutschland führten Faktoren wie der höhere CO2-Preis und die Einführung des Deutschlandtickets zu anhaltendem Preisdruck.

 

Zinsentwicklung und Refinanzierungssätze der Banken

► 10-Jahres-Mid-Swapsatz: seit 29.11.2024 um 41 BP gestiegen: 2,58 %

► 3-Monats-Euribor: 11 BP geringer: am 13.01.2025: 2,79 %

► Zum Vergleich der 12-Monats-Euribor: am 13.01.2025: 2,66 %

► Zinsspread 3-Monats-Euribor/10-Jahres-Mid-Swap: 55 BP geringer: - 19 BP 

 

Ausblick und Empfehlung

Die beiden großen Zentralbanken, die Fed und die EZB, setzen ihren Kampf gegen die Inflation fort und agieren im Einklang mit den Erwartungen. Trotz Fortschritten bei der Preisstabilisierung zeigt sich eine spürbare Abkühlung der wirtschaftlichen Dynamik. Die globale Konjunktur könnte sich, abhängig von der Entwicklung in den USA und China, auf einem moderaten Niveau von etwa 2,8 % stabilisieren.

Für die Zinsprognosen der nächsten drei Jahre zeichnen Experten drei Szenarien: Das Basisszenario geht von einer Erholung der europäischen Wirtschaft nach einer 30-monatigen Rezession aus, wenn auch mit begrenztem Wachstum. Prognosen erwarten für 2025 ein Wachstum von 1,1 % und für 2026 von 1,4 %. Die Inflation dürfte dabei um 2 % schwanken, während sich die derzeit inverse und flache Zinskurve allmählich normalisiert. Längere Zinsbindungen könnten etwas teurer werden, während kurzfristige nachgeben.

Das Worst-Case-Szenario sieht eine Verschärfung geopolitischer Spannungen vor, begleitet von Handelskonflikten und Nachfrageschocks, die die Rezessions- und Inflationsrisiken erhöhen. In einem solchen Fall könnten die Zentralbanken erneut zu stützenden Maßnahmen wie Anleihekäufen greifen, was die Zinsen tendenziell sinken ließe.

Ein alternatives Szenario betrachtet moderate Folgen amerikanischer Zölle für Europa, kombiniert mit diplomatischen Fortschritten der USA im Ukraine- oder Nahost-Konflikt. Diese Entwicklungen könnten Energiekosten senken und eine positive wirtschaftliche Dynamik fördern, was wiederum zu einem moderaten Anstieg der Zinsen führen würde.

Für Kreditnehmer dürfte 2025 ein stabileres Jahr werden, vorausgesetzt, es treten keine neuen Krisen ein. Nach zwei Jahren mit Höchstzinsen scheinen sich die Märkte zu normalisieren. Die Verkehrswerte stabilisieren sich, und Beleihungswerte könnten moderat steigen. Energetische Sanierungsanforderungen bleiben jedoch ein dominantes Thema. Trotz der Insolvenzwelle im Bausektor bleiben die Baupreise auf hohem Niveau. Eine stärkere staatliche Förderung, insbesondere durch die neue Bundesregierung, könnte ab dem dritten Quartal Entlastung bringen.

Ihre finanzierungs- und beleihungstechnischen Rahmenbedingungen unterliegen stetigen Veränderungen.

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