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nach der Urlaubszeit melden wir uns mit Infos zum asiatischen Börsencrash vom 5. August 2024 zurück. Die Zeit ist nicht ungenutzt verstrichen und wir zeigen Ihnen heute unser neues Kleid. Wir hoffen, es gefällt Ihnen.
Und nun zu unserem erfrischten Finanzausblick:
Weltweit gerät die Wirtschaftsdynamik immer mehr ins Stocken. Nur Frankreich profitiert ein wenig im Dienstleistungssektor von den beiden Olympiaden. Der deutsche Fußball-Europameisterschaftseffekt hatte keine Chance gegen die miese Stimmung allerorten. Selbst die Bank of Japan wird erstmals seit 17 Jahren die Zinsen anheben.
Der asiatische Minicrash und das Notenbankertreffen in Jackson Hole nahm die Anleihe-märkte mit in den Sinkflug. Der 10-Jahres-Mid-Swap tendiert seit rund 4 Wochen nahe seinem kurzfristigen Tiefststand vom 28.12.2023.

 

Prognosen

Die deutsche Wirtschaft schrumpft im II. Quartal um 0,1 Prozent im Vergleich zum Vorquartal. Während ganz Europa an Fahrt gewinnt, hängt Deutschland hinterher. Auf Quartalssicht liegt Europa um 0,3 Prozent vorn, auf Jahressicht um 0,6 Prozent. Die südlichen Länder Europas profitieren von der Reiselust der Menschen, während Deutschland mit seiner exportlastigen Wirtschaft unter lähmender weltweiter Nachfrage nach Investitionsgütern leidet.

 

Stimmungen

Die Stimmung der deutschen Wirtschaft hat sich im Juli überraschend verschlechtert. Der Ifo-Index fiel von 88,6 auf 87 Punkte, wie das Münchner Ifo-Institut berichtet. Das ist der dritte Rückgang in Folge. Erwartet worden war ein leichter Anstieg um 0,3 auf 88,9 Punkte. Die Unternehmen beurteilten ihre aktuelle Lage und die Geschäfte für die kommenden Monate noch einmal pessimitischer als zuletzt.

 

Fakten

Die Arbeitslosigkeit ist im Sommer mehr als üblich angestiegen und liegt aktuell bei 6,0 Prozent. Die Bundesagentur meldete 2,809 Millionen Menschen ohne Arbeit. Das sind 82.000 mehr als in Juni und 192.000 mehr als vor einem Jahr. Die schwache Wirtschaftsentwicklung belastet zunehmend den Arbeitsmarkt, so BA-Vorstand Daniel Terzenbach.

 

Zinsentwicklung und Refinanzierungssätze der Banken

►10-Jahres-Mid-Swapsatz: seit 08.07.2024 um 30 BP gesunken: 2,51 % 

►3-Monats-Euribor: 19 BP geringer: am 26.08.2024: 3,52 % 

►Zinsspread 3-Monats-Euribor/10-Jahres-Mid-Swap: 11 BP größer: - 101 BP

 

Ausblick und Empfehlung

Die Inversität der Zinskurven löst sich weiter auf. Innerhalb der letzten Sommerwochen gab das kurze Ende im 1jährigen Bereich um 46 Basispunkte nach, während die 20jährige Einstand 25 Basispunkte abgab.

Anfang Juli hatten wir eine Rückkehr zu einer "normalen" Zinsentwicklung prognostiziert, vorausgesetzt externe Schocks bleiben aus. Der asiatische Börsencrash vom 5. August war solch eine Zäsur, allerdings eine sehr kurze. Das Potenzial solcher Effekte bleibt jedoch hoch.

Die abwärts gerichtete weltweite Wirtschaftsentwicklung, ausgehend von der USA, setzt sich fort. Nun sind die Notenbanken gefragt, zeitnah zu handeln. Amerikanische Daten sorgten für pessimistische Stimmung. Seit dem Anstieg der Inflation zog erstmals die saisonbereinigte Arbeitslosenquote um 0,2 Prozent auf 4,1 Prozent an, was die Fed umschwenken lässt.

Am letzten Freitag endete das jährliche Notenbankertreffen in Jackson Hole, was als Mekka der Geldhüter gilt. Fed-Chef Jerome Powell hat den ersten Zinssenkungsschritt für September angekündigt. Seine Prioritäten haben sich verschoben. Zwei Ziele hat die Fed im Auge: Preisstabilität und einen funktionierenden Arbeitsmarkt. Die verschlechterten Daten vom Arbeitsmarkt treten nun nach vorn und werden Entscheidungsgrundlage für die Sitzung im September. Es wird damit gerechnet, dass um 0,5 Prozent gesenkt wird. Aktuell sind etwas über 1,0 Prozent Zinsrückgang im Markt eingepreist.

Experten hoffen auf eine baldige Erholung der Nachfrage im Kreditgeschäft. Laut Umfrage von Barkow Consulting sprechen die Zahlen aus dem II. Quartal jedoch gegen Besserung. Mit minus 0,9 Prozent lag die Wachstumrate in Kreditgeschäft für Mai auf dem niedrigsten Stand seit 9 Jahren. Im Juni wurden noch minus 0,1 Prozent berichtet. Dramatischer sind allerdings die schrumpfenden Darlehensportfolien der Banken guter Qualität.

Laut einer Studie des arbeitgebernahen Instituts für Wirtschaftsforschung ist das Angebot an Mietwohnungen in den letzten beiden Jahren um 18 Prozent zurückgegangen. Besonders stark ist dieser Trend in Großstädten mit 27 Prozent weniger Angeboten. Am stärksten traf es die Leipziger Wohnungssuchenden mit 50 Prozent weniger Wohnungen auf dem Mietmarkt. Gleichzeitig steigt das Angebot an Eigentumswohnungen zum Verkauf um 2/3, Ein-und Zweifamilienhäuser sind doppelt so viele auf dem Markt. Potenzielle Käufer belegen ungewollt damit MIetwohnungen und verengen damit künstlich den Markt. Laut Pekka Singer, Studienautorin muss zielgerichtete staatliche Förderung so ausgerichtet werden, dass die Mieten nicht fortwährend weitersteigen. Neuvertragsmieten sind im II: Quartal um 1,4 Prozent im Vergleich zum Vorquartal gestiegen. Setze sich diese Dynamik fort, ist 2024 mit rund 5 Prozent Mietpreisanstieg zu rechnen.

Der Rückgang im Zinsniveau verfestigt sich zunehmend. Mit den nächsten Schritten von EZB und Fed werden wir Rückgänge am kurzen Ende sehen. Das macht etwas Hoffnung. Von einem Trend zu sprechen, wäre allerdings noch verfrüht. Was wir bis heute nicht einschätzen können, ist, wie tief der Zins am Markt sinken wird. Die Meinungen gehen auseinander.

Jetzt heißt es zeitnah beobachten und Verträge in trockene Tücher bringen, die auf dem Tisch liegen. Am langen Ende ist derzeit wenig Bewegung, es könnte aber auch noch besser werden.

Wir weisen auf die Änderungen der Bundesprogramme zur Förderung der Gebäudeeffizienz bei der KfW hin, die ab heute in Kraft treten. Details arbeiten wir in den nächsten Tagen aus, die wir Ihnen über den Button auf unserer Homepage bzw. in unseren sozialen Medien veröffentlichen.

 

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